Erstes gefördertes Wohnprojekt am Dach eines Shopping-Centers geht in die finale Ausgestaltung

12. August 2020

Auf dem Dach des Auhof-Centers, das derzeit saniert und umgebaut wird, entsteht ein Wohngebäude mit 71 geförderten Wohnungen, darunter 24 besonders kostengünstige SMART-Wohnungen. Nach Projekten, die bereits im Rahmen von Überbauungen geschaffen wurden,
geht der geförderte Wiener Wohnbau damit einen weiteren innovativen Schritt, um bereits bestehende Strukturen für die Schaffung vonleistbarem neuem Wohnraum zu nutzen.

Heute, Mittwoch, erfolgte gemeinsam mit Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner, Gemeinderat Christoph Chorherr sowie Michael Gehbauer, Geschäftsführer des Bauträgers WBV-GPA, die feierliche Dachgleiche für das Pilotprojekt.

 

„Wien wächst. Entscheidend ist, wie wir mit diesem Wachstum umgehen. Für Wiens soziale Wohnbaupolitik kommt nur eine Stadtentwicklung in Frage, die hohen qualitativen und sozialen
Maßstäben folgt“, betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.  Das Modell, bestehende städtische Strukturen oder Baukörper für moderne urbane Wohnbebauungen zu nutzen, wurde im Rahmen des geförderten Wohnbaus bereits, so z.B. bei ehemaligen Remisen, erprobt.

„Das Wohnprojekt auf dem Dach des Auhof-Centers ist mit hochwertigem, leistbarem und SMARTEM Wohnraum ein weitere Variante und ein zukunftsweisendes Beispiel dafür“, hielt Ludwig fest. Die Errichtung von kostengünstigem Wohnraum wurde durch eine vorteilhafte Konstellation ermöglicht: „Beträchtliche Fördermittel der Stadt Wien im Umfang von drei Millionen Euro, die Einräumung des Baurechts seitens des Auhof-Centers sowie die Realisierung des Vorhabens durch den engagierten Bauträger WBV-GPA machen es zu einem
neuen innovativen Projekt des sozialen Wiener Wohnbaus“, so Ludwig.

„Das Auhof-Center ist ein wichtiger Anziehungspunkt für die Bezirksbewohnerinnen und -bewohner und trägt damit zur ausgezeichneten Infrastruktur in Penzing bei. Dass es nun – im Rahmen von Sanierung und Umbau – noch attraktiver gestaltet wird und dass gleichzeitig neuer, hochwertiger und erschwinglicher Wohnraum geschaffen wird, ist ein sehr positiver Umstand, den der Bezirk begrüßt. In der Tiefgarage des Einkaufszentrums werden zudem die Pkw-Abstellplätze der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Auch das stellt eine flächenschonende Maßnahme dar, die dem 14. Bezirk zugutekommt. Ich bin davon überzeugt, dass das Modell des Auhof-Centers Schule machen wird“, bekräftige Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner.

Gemeinderat Christoph Chorherr hielt fest: „Die Stadt Wien wächst rasant. Allein im vergangenen Jahr sind mehr als 20.000 Menschen hierher gezogen, diese Tendenz wird weiter anhalten. Wenn man ausreichend günstige Wohnungen bauen will, ohne dabei wertvollen
Grünraum zu zerstören, dann heißt die Lösung ,kompakte Stadt‘: Überbauungen von Supermärkten oder Einkaufszentren mit günstigen Wohnungen. Das Einkaufszentrum Auhof bietet den idealen Platz für eine solche Überbauung. Man erreicht damit Durchmischung statt reiner Monofunktionen für den Handel. Sowohl das Einkaufszentrum als auch die neuen Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von diesem Projekt. In Zukunft werden weitere Standorte, die bisher dem Handel vorbehalten waren, geprüft und umgenutzt werden.“

„Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte hat anlässlich ihres 60-Jahr-Jubiläums im Vorjahr ihre Unternehmensphilosophie ,Menschen.Maßstäbe. Meilensteine.’um die Begriffe ,Sozial. Innovativ. Kostengünstig.‘ erweitert. Dieses Projekt erfüllt diese Anforderungen
im höchsten Maße. Es freut mich besonders, dass die WBV-GPA hier eine kreative Vorreiterrolle einnimmt und sowohl, was die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch, was die Architektur betrifft, innovative Lösungen präsentieren kann. Stadtplanung und Wohnbauförderung ermöglichen an diesem interessanten Standort die Schaffung von 71 geförderten Mietwohnungen, die von der WBV-GPA ab Jänner 2015 angeboten werden können“, unterstrich Michael Gehbauer, Geschäftsführer der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte.

Moderner „Vierkant-Hof“ am Dach des Einkaufszentrums

Die Gestaltung des innovativen Wohnprojekts in Form eines „Vierkant-Hofs“ (Architektur: querkraft), ermöglicht einen großzügigen Innenhof mit Sitzmöglichkeiten, Grüninseln, bespielbaren Rasenflächen sowie von allen Wohnungen her einsehbaren Spielplätzen.
Das Wohnungsangebot umfasst Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen in durchschnittlichen Größen von 53 bis 77 m2 . Über die Hälfte des Gesamtangebots besteht aus Drei-Zimmer-Wohnungen. Neben Geschoßwohnungen werden auch Maisonetten angeboten. Außerdem stehen Start-Wohnungen – in Kooperation mit dem Verein neunerHAUS im Zuge des Housing-First Programms – zur Verfügung.

Raumhohe französische Fenster zum Innenhof, Loggien/Terrassen im zweiten Obergeschoß, Dachterrassen im obersten Geschoß, kleine Vorbereiche beim Wohnungseingang für Sitzmöglichkeiten oder Pflanzen, aber auch eine Hausbetreuung direkt in der Wohnhausanlage tragen zur ausgezeichneten Wohnqualität bei. Weiters gibt es zwei Gemeinschaftsterrassen sowie einen Gemeinschaftsraum im zweiten Obergeschoß mit Kleinküche und barrierefreiem WC. Die zukünftigen BewohnerInnen können bei der Ausstattung und Nutzung der Gemeinschaftsräumlichkeiten mitbestimmen.

In jedem Geschoß stehen Kinderwagenabstellräume zur Verfügung. Ein großer Fahrradabstellraum im zweiten Untergeschoß und die 71 PKW-Stellplätze in der Tiefgarage des Einkaufszentrums mit Ein- und Ausfahrt in der Wientalstraße runden das umfangreiche Angebot ab.

Ökologie

Durch den intensiv begrünten Innenhof mit einer Substratschichtdicke von 30 cm ist ein hochwertiger Ausführungsstandard für Bepflanzungen gegeben, zudem wird dadurch das
Maß an versiegelten Flächen wesentlich reduziert. Im Zuge der Entwicklung des Baukörpers wurde die thermische Gebäudehülle optimiert und nach den bauphysikalischen Vorgaben eines
verbesserten Niederenergiehausstandards entwickelt. Zusätzlich ermöglichen Einzelzähler je Wohnungseinheit für Kaltwasser, Warmwasser und Heizung gezielte Energiesparmaßnahmen für die BewohnerInnen.

Während der Bauphase wird durch den hohen werkseitigen Vorfertigungsgrad der konstruktiven Elemente nicht nur ein trockener Baustellenablauf erreicht werden, sondern auch eine Reduktion des Baustellenverkehrs und eine Verkürzung der Bauzeit ermöglicht. Sämtliche Wohneinheiten werden mit einer Wohnraumlüftung ausgestattet, die den BewohnerInnen ein behagliches Raumklima und eine nachhaltig hohe Wohnqualität garantiert.

Die Kosten

Für 47 geförderte Mietwohnungen betragen die Eigenmittel durchschnittlich 325,08 EEuro/m2 , die monatlichen Kosten beginnen bei 7,33 Euro/m2.

Für die 24 geförderten SMART-Wohnungen betragen die Eigenmittel durchschnittlich 59,87 Euro/m2 , die monatlichen Kosten beginnen bei 7,47 Euro/m2.

Durch das Baurecht ergeben sich auch niedrigere Einmalkosten, was sich wiederum positiv auf die Eigenmittelbeiträge auswirkt.