Architektonische Farbtupfer für Simmering
1110 Wien, Braunhubergasse 24a
Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Hoerbiger Ventilwerke in Wien-Simmering ist ein neues Quartier entstanden: Das Braunhuberviertel mit über 500 Wohnungen. Die WBV-GPA errichtete zwei Wohnhäuser, die farbenfroh und metallisch glänzend weithin sichtbar sind.
Auf einen Blick
- Braunhubergasse 24A, 1110 Wien
- Fertigstellung 2018
- Architekt Martin Kohlbauer
- Landschaftsplanung: DnD Landschaftsplanung ZT GmbH
- 59 geförderte Mietwohungen, 45 fiefinanzierte Mitwohnungen davon 24 SMART-Wohnungen
- Geschäftsflächen im EG
- Fernwärme
- Angebunden mit U3, S-Bahn, Regionalzügen
- Nahe Bahnhof Simmering
- 2 Gemeinschaftsloggien
- Loggia, Balkon, parkähnliche Freifläche
- Geschäftsflächen im EG
- Kinderspielraum, Radwerkstatt, Mediathek
- Senior:innenwohngemeinschaft mit sechs Heimplätzen (Betreiber: Arbeiter-Sameriter-Bund-Wien)
Objektbeschreibung
Insgesamt ist das Areal in der Braunhubergasse 3,7 Hektar groß. Bis 2016 waren im Ventilwerk 500 Personen beschäftigt. Nach einem städtebaulichen Prozess mit mehreren Architekt:innen und Bauträgern hat sich ein buntes Grätzel entfaltet mit einem Mix aus geförderten und freifinanzierten, aber leistbaren Wohnungen sowie super-geförderten SMART-Wohnungen. Zum Angebot gehören außerdem ein Kindergarten, Wohngemeinschaften für Senior:innen, betreute Wohngruppen, ein Kindergarten, eine Radwerkstatt, ein Geschäft und als besonderes Highlight: eine parkähnliche Freifläche.
Stadthaus 2 in Violett
Das Stadthaus 2 vor der Kirche ist ein achtgeschossiger Wohnwürfel in kräftigem Violett. Um die Fassade schmiegen sich gebogene Balkonbänder aus Metall. Die „runden Ecken“ des Gebäudes setzen nicht nur einen besonderen Akzent, sie erweitern auch die Blickwinkel innerhalb des Ensembles.
44 freifinanzierte leistbare Wohnungen der Wiener Wohnbauinitiative stehen zur Verfügung. Die Wohnungen in den Obergeschoßen haben umlaufende Balkone und nischenartige Loggien, die in den Raum ragen. Alle Einheiten verfügen über Französische Fenster. Vier Wohnungen pro Geschoß sind zweiseitig orientiert. Im Erdgeschoß befinden sich eine Seniorenwohngemeinschaft mit fünf Heimplätzen, eine Radwerkstatt sowie ein kleines Geschäft. Die barrierefreie Erschließung erfolgt mittels Durchladerlift.
Stadthaus 3 in Grün
Das Stadthaus 3 in Grün liegt in der Mitte des Parks und damit im Zentrum des Ensembles. Die Balkone laufen rundum und sind teilweise unterbrochen. Vier der Wohnungen pro Geschoß sind zweiseitig orientiert. Die Wohnungen haben trapezförmige Loggien-Einschnitte für zusätzliche Belichtung; alle verfügen über Französische Fenster.
Im Stadthaus 3 gibt es insgesamt 59 geförderte Mietwohnungen, davon 24 SMART-Wohnungen. Eine Senior:innenwohngemeinschaft mit sechs Heimplätzen, ein Kinderspielraum, ein Gemeinschaftsraum und eine Mediathek komplettieren das Angebot. Die barrierefreie Erschließung erfolgt über eine Rampe.
„Auch im sozialen Wohnbau hat man genug Gestaltungsmöglichkeiten, um den Bewohnerinnen und Bewohnern Abwechslung und formale Eigenständigkeit zu bieten.“
– Architekt Martin Kohlbauer
Zwei Häuser – ein Ensemble
Charakteristisch für beide Häuser ist das Eingangsfoyer mit dem schachbrettartig verlegten Terrazzo in Schwarz und Weiß. An den ebenfalls schwarz-weißen Sockelleisten ziehen sich Streifen bis ins Dachgeschoß hoch. Besonders beliebt sind die doppelgeschossigen Stadtloggien, die es in Stadthaus 2 und 3 gibt. Sie dienen den Bewohner:innen als kollektive Freiräume.
Ein „Schorsch“ für die Braunhubergasse
2019 wurde das innovative Wohnquartier Braunhubergasse 24A von Architekt Martin Kohlbauer von der MA19 mit dem „Schorsch“ ausgezeichnet. Die beiden Punkthäuser seien ein Beispiel für „besonders innovative, anregende und beispielhafte Lösungen“.