Wohnort der Pionier:innen: Grünoase in Favoriten
1100 Wien, Favoritenstraße 235
In der Wohnhausanlage in der Favoritenstraße 235 weht nach wie vor ein Pioniergeist. Was in den 1950-er Jahren als wegweisender Meilenstein des sozialen Wohnbaus begann, ist heute ein prämiertes sozio-ökologisches Vorzeigeprojekt. Initiiert wurde es von den Bewohner:innen der „Pioniersiedlung“.
Auf einen Blick
- Favoritenstraße 235, 1100 Wien
- Baujahr 1954
- Architekt Lorenz Wenzel
- 302 Wohnungen
- 2 bis 3 Stockwerke
- Energie: Fernwärme
- 84 KFZ-Abstellplätze
- Nahe U1
- Naherholungsgebiet Laaer Berg, FH Campus Wien
- Spielplätze, Spazierwege, Wildblumenwiese, Gemeinschaftsgarten
- Auszeichnung zur Naturnahen Grünoase 2019 & Auszeichnung Pionieroase im Nationalpark Garten 2018
Objektbeschreibung
Die Pioniersiedlung in der Wiener Favoritenstraße aus 1954 gilt als Meilenstein in der Geschichte des innovativen und sozialen Wohnbaus. Sie war damals ein wichtiger Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot in einem zerstörten Österreich. Heute sind die Bewohner:innen die Pionier:innen, die die Wohnhausanlage zu einem sozial-ökologischen Vorzeigeprojekt weiterentwickeln.
Der Wohnkomplex umfasst 302 Wohnungen. Die Gebäude liegen direkt am Naherholungsgebiet Laaer Berg mit seinen Spielplätzen und Sportanlagen. Attraktiv ist auch die Nähe zum FH Campus Wien und zu einem Einkaufszentrum. Das Ambiente in der Wohnhausanlage ist Fifties pur. Hausdurchfahrten, Sackgassen, Spazierwege und Spielplätze prägen den Freiraum zwischen den zwei- und dreigeschossigen Häuserzeilen.
Naturnahes Gärtnern in der Stadt
Die Grundflächenbetreuung wird nach und nach auf naturnahes Gärtnern umgestellt. Dafür hat die Wohnanlage im August 2019 als erste Anlage die Plakette „Naturnahe Grünoase“ der Stadt Wien verliehen bekommen. „Wilde Ecken“, eine Wildblumenwiese und Informationsschilder tragen nicht nur zum Schutz von Insekten bei, sie fördern auch das Bewusstsein für Artenvielfalt.
INFO Zur Historie
Die „Pioniersiedlung“ steht auf geschichtsträchtigem Boden. In dieser Umgebung befanden sich einst die Ziegelofenfabriken, in denen die Arbeiter:innen unter katastrophalen Bedingungen arbeiteten. In „Gleichheit“ schilderte Victor Adler die Wohnungsbedingungen der ausgebeuteten Menschen. Die Notwendigkeit von sozialem Wohnbau wurde deutlich. Ein klarer Auftrag für die WBV und ein Meilenstein in der Geschichte des sozialen Wohnbaus.